Vorstellung des „Black Out“-Krisenstabes der Stadt Schopfheim
Am Mittwoch, dem 19. Juli 2023, stellten Bürgermeister Dirk Harscher und die Leiterin der Fachgruppe für Ordnung, Verkehrswesen und Naturschutz, Frau Cornelia Claßen, der Öffentlichkeit den „Black Out“-Krisenstab der Stadt Schopfheim vor. Im Zuge der Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf die nationale und damit auch auf die lokale Energieversorgung habe eine Verwaltungsvorschrift gegriffen und somit war dessen Gründung notwendig geworden.
Mitglieder des Krisenstabes seien die Fachbereichsleiter der Stadt sowie die Feuerwehrleitung. Der Krisenstab beschäftige sich in seinen Planungen allerdings nicht nur mit dem Szenario des „Black Outs“, also des Stromausfalls, sondern sorge organisatorisch auch für anders geartete Katastrophen vor, wie beispielsweise Hochwasser. Der Krisenstab befinde sich noch am Beginn seiner Arbeit, so Frau Claßen. Sie könne versichern, dass für die „ersten Stunden eines Notfalls“ gesorgt sei – das Erarbeiten von Strukturen für länger andauernde Krisen brauche allerdings noch Zeit. Sobald der vollständige Notfallplan vorliege, werde man die Öffentlichkeit informieren. Auf jeden Fall, soviel könne sie bereits sagen, so Frau Claßen, werde ein Presse- und Kommunikationsbeauftragter Teil des Krisenstabes sein, da die schnelle und zuverlässige Verbreitung von Informationen zwischen den Akteuren und zwischen Krisenstab und Bevölkerung essentiell sei.
Da die Feuerwehr ein zentraler Akteur des Krisenstabes sei, würden deren Verantwortliche, namentlich der Kommandant Steffen Hofmann, bestmöglich für den Ernstfall vorbereitet – gegenwärtig nehme dieser an entsprechenden Fort- und Weiterbildungen teil. Einheiten der Schopfheimer Feuerwehr seien auch bei der Ahrweiler Flutkatastrophe im Einsatz gewesen und hätten so wertvolle Erfahrungen in Sachen Katastrophenschutz gesammelt, berichtete Bürgermeister Harscher.
Um eine systematische und lückenlose Infrastruktur für die Bewältigung jedweden Katastrophenszenarios aufzubauen, arbeite man mit dem Unternehmen KommRE an der Erfassung und Auswertung der vorhandenen Notfall-Ressourcen zusammen. Auswertungsaspekte seien unter anderem die Versorgung mit Lebensmitteln, die Verfügbarkeit von Apotheken und das Vorhandensein von Ärzten, führte Frau Claßen die in Umsetzung befindlichen Maßnahmen aus.
Dieses sei vom Landratsamt als letztlich zuständige „Katastrophenschutzbehörde vor Ort“ beauftragt. Einen Evakuierungsplan beispielsweise könne man bereits vermelden.
Auch was die Versorgung mit Generatoren für eine netzunabhängige Stromversorgung angehe, sei man für das Aufnehmen des ersten Notfallmanagements gewappnet. Es stünden Generatoren der Feuerwehr bereit sowie die notwendigen Einspeisungsvorrichtungen am Rathaus, damit der Krisenstab im Bedarfsfall umgehend und störungsfrei mit seiner Arbeit beginnen könne. Diesem stünden bereits Satellitentelefone zu Verfügung, im Bedarfsfalle würde man auf Megaphone zurückgreifen, so Bürgermeister Harscher.
Am Aufbau der notwendigen Einspeisungsvorrichtungen für Generatoren an den bereits festgelegten „Notfallpunkten“ wie beispielsweise der Stadthalle arbeite das Gebäudemanagement der Stadt.
Geplant sei ein effektives Netz von „Infopoints“ im ganzen Stadtgebiet aufzubauen, wodurch die unbedingt notwendige Kommunikation zwischen Bevölkerung und Krisenstab gewährleistet werde. In Frage kämen dafür die Rathäuser und Feuerwehrgebäude in den Ortsteilen.
Trotz der behördlichen Vorbereitungsmaßnahmen sollten sich auch die Bürger in die Pflicht genommen fühlen. Sie wollten keine Panik verbreiten, appellierten aber, so Bürgermeister Harscher und Fachgruppenleiterin Claßen, an jeden Einzelnen, sich für einen Notfall vorzubereiten: Eine griffbereite „Notfallration“ Medikamente, Lebensmittel und Wasser für ein, zwei Tage, eine Taschenlampe und ein Solarradio könnten im Notfall von enormer Wichtigkeit sein. Auf der Internetseite des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenschutz finde man darüber hinaus weitere wichtige Hinweise und Hilfen für den Notfall, so Bürgermeister Harscher.